Geschrieben von: Andre
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2014/07/20 Tag 12 - Transfer Santa Cruz - Lima

Trotz Ohrstöpsel weckte uns laut aufs Dach trommelnder Regen pünktlich zum Formel 1 Rennen in Hockenheim. Nach der Startphase legte ich noch einen einstündigen Lauf durch feinen Sprühregen am Strand ein. Das war es für heute mit der Bewegungsfreiheit - gegen Mittag startete der Flieger über Guayaquil nach Quito, von dort weiter nach Lima, wo wir von einer Dame auf für einen Reiseführer verbesserungswürdigem Deutsch empfangen wurden. Nach 12 Stunden in verschiedenen Bussen, Booten, Flugzeugen und -häfen erreichten wir das Hotel Monte Real an der Küste der 10 Millionenstadt. Pffff.


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Montag, 2014/07/21 Tag 13 - Lima

In so einer vielseitigen und lauten Stadt sollen wir einen ganzen Tag nasenbohrend ohne ein richtiges Programm ausharren. Wenigstens eine nachmittägliche Stadtrundfahrt konnten wir gestern Abend noch organisieren.

Gerädert vom gestrigen Trip klettern wir "erst" um 7 aus dem Bett und suchen uns am minimalistisch gestaltenen Buffet ein Frühstück zusammen. Der Geldwechselfritze, der um 9 bestellt war, ließ uns sitzen; doch wer braucht den schon? Mit Ruth und Fred, unseren beiden ältesten Mitreisenden zogen wir zu Fuß los und bummelten entlang einer teuren Einkaufsstraße voller Banken, Casinos und Nobelhotels, gingen an der Küste lecker essen und besorgen uns einige Nuevo Sols, der peruanischen Währung.

Gegen 14 Uhr brachte uns ein Bus zur etwa 20 km entfernten Altstadt, (Lima ist groß) wo es einiges zu sehen gab: Inka-Ausgrabungsstätten voller brauner Lehmziegel, für südamerikanische Städte typisch quadratische Plätze mit majestätischen Heldendenkmälern umsäumt von Regierungsgebäuden mit prunkhaften Fassaden und Kirchen. Der Weg führte auch vorbei an sehr gepflegten Parks voller Zypressen, Akazien, Olivenbäumen und vielen Katzen. Endlich sah man die hier bekannten hübschen, aufwändig beschnitzten Holzbalkons an den alten Häuserfronten, fast alle Häuser waren zudem noch reich mit rot-weiß-roten Fahnen verziert. Die Peruaner wissen eben, wie man Österreicher gebührend empfängt. Leider viel zu schnell streiften wir noch die mit menschlichen Knochen gefüllten Katakomben und die historische Bibliothek im San Francisco Kloster einem mit bunt bemalten Fliesen und schwarzen Holzschnitzereien verzierten Komplex am Rande des Plaza Mayor, dem wichtigsten Platz in der Altstadt.

Wir brachten unsere Rucksäcke ins Hotel, tranken mit unserer mir namentlich noch immer unbekannten Führerin einen Pisco Sour, dem peruanischen Nationalgetränk, bevor wir ein drittes Mal in die Stadt fuhren um am riesigen Inka Market noch ein wenig zu shoppen und ausgezeichnet zu essen.


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Dienstag, 2014/07/22 Tag 14 - Cusco

Früh standen wir heute in dem Glauben auf, noch einen Kaffee vor der Abfahrt zum Flughafen zu erhaschen. Nope, das heiße Wasser war bereits um 6:00 alle. Müde die Lunchbox kauend fuhren wir zum Flughafen um nach Cusco, der wichtigsten Inkastadt, zu fliegen. Dort heuerten wir Lukas, unseren halb deutsch halb peruanischen Führer als Schwarzarbeiter an, um uns den Nachmittag für eine kleine Besichtigung zu begleiten.

Der erste Stop war bei Qorikancha, einer Inkatempelanlage welche von den Spaniern zuerst edelmetallisch ausgeschlachtet und danach zu einem katholischen Kloster umgebaut wurde. Kokablätter kauend fuhren wir weiter zum Hauptplatz der 400.000 Einwohner Metropole, bewunderten das Flair der bis zu den Gipfeln der umliegenden Berge bebauten Stadt. Wir enterten die für unsere frevelhaften Kameras verbotene, größte Kathedrale Südamerikas: Basilica Cathedral, mit protzig viel gestohlenem Gold und Silber geschmückt.

Der nächste Halt war Saqsayhuman, einer riesigen Tempelanlage auf dem Gipfel einer Anhöhe. Dort versammelten sich die Indianer damals zu ihren wichtigsten religiösen Festen, heute muss man sich das alles im Kopf vorstellen, denn es sind leider nur mehr die Mauern im einzigartigen Stil vorhanden. Teilweise über hundert Tonnen schwere, bis zu 5 m hohe Steinblöcke wurden von den Steinmetzen derart präzise aneinander angepasst, dass diese ohne Mörtel selbst stärksten Erdbeben standhielten ohne dass heute, Jahrhunderte später immer noch keine Messerklinge in die Fugen stecken kann.

Nach dem Ausflug schlossen wir uns der Gruppe an, um im Restaurant Inka Grill unser lang ersehntes, gegrilltes Meerschweinchen zu verputzen; knusprig-zart und schön garniert, stilecht mit einem Pisco Sour, entgegen Lukas' Ratschlag gleich am ersten Abend schwer zu essen, lohnte es sich zumindest geschmacklich. Quiiiiiiek!


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Mittwoch, 2014/07/23 Tag 15 - Pisac, Ollantaytambo

Am bisher üppigsten Frühstücksbuffet lachte ich mit Ansgar und Isabell über das "All Day Dinner", denn es wurden sogar Spaghetti aufgetischt. Danach fuhren wir durch holprige Serpentinen zu einem Tal des Amazonasquellflusses Urubamba. Hier wird viel Mais angebaut, es wurden sogar Terrassen entlang der Berhänge errichtet um noch mehr Anbaufläche zu gewinnen. Der erste längere Zwischenstopp war in Pisac, einem ausgedehnten Markt voller Souvenirshops und Cafes.

Nachdem jeder einige Sols ausgegeben hatte, rumpelte unser Bus weiter nach Ollantaytambo, einer der am wenigsten veränderten Inkastädte. Nahe der Ortschaft am Fuße eines Berges bewunderten wir die dort aufwändig in steilem Fels errichteten Inka Festung. Hier bissen sich die Spanier während ihren Eroberungszügen wenigstens in einer Schlacht die Zähne aus. An den höchsten Punkten der umliegenden Berge haben die Inkas Tempel errichtet mit denen sie die Sonne und Sterne beobachteten. Nach einem Imbiss im Schildkrötentempo fuhren wir etwa 2 Sunden lang zurück ins Hotel Prisma.

Es ist ein Streik für morgen angekündigt, wir vereinbarten daher einen etwas früheren Aufbruch und hoffen dass der wichtigste Peruausflug morgen klappt.


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Donnerstag, 2014/07/24 Tag 16 - Maccu Piccu

So schlecht wie heute schlief ich schon seit sehr langer Zeit nicht mehr, intensive Albträume wechselten sich mit durch verschiedene Geräusche verursachte Wachphasen ab. Wir hatten einen weiten Weg vor uns: 2 Busfahrten á 30 Minuten und eine 3 stündige Bahnfahrt plus einiges an Pufferzeiten später erreichten wir Südamerikas bekannteste Touristenattraktion. Vom angekündigten Streik war nichts zu sehen.

Auf dem zum Teil händisch aufgeschütteten Sattel zwischen zwei eckzahnförmig spitzen, grün bewachsenen Bergen erstreckt sich die geheimnisvolle ehemals ca. 500 Einwohner beherbergende Inkatempelstätte. Die sehr gut erhaltenen Gemäuer trotzten dank rundherum clever angelegten Befestigungsterrassen jahrhundertelang zahlreichen Erdbeben und starker Witterung. Am beeinduckendsten fand ich das bergig grüne, sehr stark abfallende Ambiente, die Erbauer mussten sehr überzeugt und überzeugend gewesen sein, um dieses Werk zu errichten.

Nach einer ausführlich erklärten Runde vorbei an den wichtigsten Punkten hatten wir noch ca. eine Stunde Zeit, das Gelände auf eigene Faust zu erkunden. Zu gerne hätte ich noch einen der umliegenen Peaks erklommen, was mir leider mangels Zeit und Eintrittskarte verwehrt blieb. Dennoch genossen wir den Ausflug beide sehr, und sahen der 4 stündigen Rückfahrt etwas traurig entgegen.

Etwas nach neun Uhr Abends kamen wir erschöpft und hungrig im Hotel an, um dort die letzte Nacht in Cusco zu verbringen. Nach dem Abendessen tranken wir noch ein Bier mit einer geselligen Amerikanerin, die offenbar heute alleine ihren 50er in Maccu Piccu verbrachte. Was für ein Tag!


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Freitag, 2014/07/25 Tag 17 - Rückreise von Cusco nach Lima

Gestern, Donnerstag schaffte ich es den ganzen Tag über wach zu bleiben, selbst die langweilige, da dunkle Zugrückfahrt. Das wurde mit gutem, tiefem Schlaf belohnt. Wir flogen nach Lima, etwa um die Mittagszeit erreichten wir wieder das einzige Hotel, das ich nicht empfehlen würde: Monte Real. Wieder schafften sie es schlecht auszusehen. Egal, morgen ist das für immer vergessen.

Wir besuchten das Museo Nacional de Archeologia, welches einen schönen historishen Überblick über die Geschichte Perus gab, dessen Ausstellungsobjekte aber leider spartanisch und hauptsächlich spanisch kommentiert waren. Wir fuhren noch einmal via Taxi zum Plaza Mayor, wo die Vorbereitungen für den Nationalfeiertag bereits in Gange waren. Dort aßen wir pollo de la parrilla con papas fritas in einem einheimischen Imbiß bevor wir uns ein letztes Mal zum Inka Markt chauffieren ließen, um zu shoppen. Der Verdauungsspaziergang zum Hotel beendete den Tag.


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Samstag, 2014/07/26 Tag 18 - Ausgrabungsstätte in Lima, Rückreise nach Europa

Beim mittlerweile gewohnt mageren Frühstücksbuffet im Hotel Monte Real hatten Ansgar, Isabell und ich viel zu kichern. Man sah die anderen Gäste mit einem Urlaubslächeln im Gesicht den Speisesaal betreten, welches sich nach einem flüchtigen Blick auf die leeren Brotkörbe und Getränkespender schlagartig in Zorn verwandelte. Dann forderte die Kellnerin noch eine bereits essende Gruppe auf, den Tisch für eine andere Gruppe zu räumen, obwohl ringsum reichlich freier Platz war.

Dieter und ich nutzten den halben Tag, um noch die etwa 700 nach Christus errichteten Ausgrabungsstätte Huaca Pucclana zu besuchen. Ein künstlich angelegter pyramidenförmiger Hügel, gestützt von in der "bookshelf technique" angeordneten, also horizontal geschlichteten Lehmziegeln mitten in Lima diente dem Wari Volk als Kultstätte, Machtsymbol und Friedhof. Zahlreiche sitzend in Tücher gehüllte Mumien, teilweise menschliche Opfergaben und Keramikgefäße wurden dort ausgegraben. Der eingezäunte Platz wurde von haarlosen, mit T-Shirts bekleideten Hunden bewacht, deren Rasse bereits seit 2000 Jahren diesem Zweck dient.

Die englischsprachliche Führerin lotste uns vorbei an einem botanischen Garten, einigen lokal beheimateten Tieren und schließlich an den höchsten Punkt des Geländes. Danach fuhren wir mit einem fragwürdigen Taxi zu einer zweiten, ähnlichen Pyramide, welche wir jedoch mangels Führung in wenigen Minuten durchliefen.

Zum letzten Mal fuhren wir zum blumen- und katzenreichen Kennedypark, um dort in einem Wlan-verdrahteten Restaurant zu essen und die Formel 1 Wette abzuschließen. Dieter bekam unerwartet einen lecker rohen Fischsalat, und bestand darauf, diesen in einer Konditorei mit einem massiv schokoladenhaltigen Kuchen hinunterzuspülen. Wir bummelten den Strand entlang zurück zum Hotel, wo wir die restliche Zeit der anstrengenden Rückreise nach Europa entgegenblickten.


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2014/07/27 Tag 19 - Rückreise nach Wien

Am Samstag um 16:30 (MEZ 23:30) verließen wir wir das Hotel.

Nach dem Abschied von unserer wie immer etwas bunten Reiseleiterin Ena am Flughafen stiegen wir in einen riesigen Airbus A-340. Ich war von der Innenausstattung beeindruckt: ein Multimediatouchscreen mit Spielen, Filmen und Serien separat für jeden Fluggast. Aufgrund eines technischen Problems wurde der Start um 90 Minuten verzögert, wodurch fast alle unserer Mitreisenden den Anschlußflug nach Frankfurt verpassten und teilweise sehr erzürnten.

nach 11:30 Stunden flugzeit erreichten wir Madrid, wo wir das Warten auf den Flieger nach München mit einem letzten Abendmahl und Abschied mit der wirklich netten und lustigen Gruppe verbrachten. Gegen 20:00 hob die Maschine gen Weisswurst ab, wo uns Mama und Zappa um 23:00 abholte.

Dieter brachte uns um 2:00 leicht stauverzögert mit dem Yeti nach Scharnitz, wo ich dann nach wenigen Stunden Schlaf um 8:00 in den Zug nach Wien einstieg.

Am Montag um 15:00 betrat ich nach über 39 Stunden unsere neue Bude, die bereits sehr nett und fleißig eingerichtet war. Danke Verena! Zufrieden sah mir unsere neuen Möbel an, und schwang mich auf die neue Couch um diesen abschließenden Absatz zu schreiben.

Was für ein awesomer Urlaub! Vielen Dank an alle die mir das ermöglicht und mich dabei unterstützt haben!


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